Nächtlicher Streifzug durch München

S-Bahnhof Marienplatz

Über Sylvester hatte ich Besuch von Ruslan. Um das Jahr 2014 gleich auch fotografisch zu beginnen, hatten wir uns überlegt, direkt am 1.1. eine Fototour durch die Münchener Nacht zu unternehmen. Da ich mich noch nicht so gut in München auskenne und wir kein konkretes Ziel vor Augen hatten, haben wir uns einfach Richtung Innenstadt aufgemacht und nach geeigneten Motiven gesucht. Es war schon nach Einbruch der Dunkelheit als wir uns auf den Weg machten und so war die Auswahl an Motiven auf die gut beleuchtend beschränkt. Erste Station war daher der blau beleuchtete „Central Tower München“. Allerdings waren Ruslan und ich noch etwas unter dem Einfluss des Sylvesterabends und daher etwas unmotiviert. So sprang uns kein Ansatzpunkt für spannende Kompositionen ins Auge und wir sind unverrichteter Dinge weiter Richtung Innenstadt gezogen.
Zweiter Anlaufpunkt für uns war die Hackerbrücke. Hier lief es etwas besser für mich: beim Anblick der Brücke kam mir sofort eine Bildidee. Von einer Verkehrsinsel mit Blick auf die Brücke habe ich eine Langzeitbelichtung aufgenommen. Um etwas mehr Dynamik in die Aufnahme zu bringen, habe ich mit dem Auslösen gewartet, bis ein Auto an mir vorbeigefahren ist und 20 sec belichtet. Da Frontbeleuchtung der entgegen kommenden Fahrzeuge zu stark war und zu ausgebrannten Stellen und Lens Flare führte, konnte ich nur auslösen, wenn kein Gegenverkehr kam.
Inspiriert von Bildern auf 500px (und um etwas aufzuwärmen), ging von der Hackerbrücke es weiter zum Marienplatz, um dort die orange U-Bahnhaltestelle zu photographieren. Während Ruslan Weitwinkelaufnahmen der Rolltreppen am Ausgang der U-Bahnstation gemacht hat, habe ich Bilder vom Bahnsteig mit ausfahrenden Zügen gemacht. Da ich für die Aufnahme einen abfahrenden Zug brauchte, musste ich für jede neue Komposition einige Minuten warten. Während mich die Lokführer der ersten U-Bahnen nur argwöhnisch musterten, stieg der Führer der dritten oder vierten U-Bahn und wies mich sehr barsch darauf hin, dass ich für das Photographieren mit Stativ – warum auch immer – eine Genehmigung brauche. Nicht, dass wir nachts um 11 Uhr auf einem leeren Bahnsteig den geregelten U-Bahnverkehr gestört hätten, aber Ordnung muss sein. Ob Zusammenhang oder nicht – kurz nach der Ermahnung tauchte die Security der MVV am Bahnsteig auf. Da wir keine Lust auf Ärger hatten und nicht beim Photographieren ständig über die Schulter schauen wollten, beschlossen wir zu gehen. Auch nicht weiter schlimm – ein paar gute Aufnahmen waren gemacht.
Da wir nun schon einmal am Marienplatz waren, haben wir auch noch gleich das neue Rathaus mitgenommen. Mental hatten wir uns schon auf die U-Bahn-Aufnahmen eingestellt und so wollte irgendwie nicht die richtige Begeisterung an der Ausweichslocation aufkommen. Nach ein paar Bildern haben wir noch ein bisschen die nähere Umgebung erkundet, um uns dann müde und kalt mit ein paar schönen Aufnahmen im Gepäck auf den Heimweg zu machen.
Auch wenn der Photo-Streifzug etwas planlos anfing, hat sich der Ausflug für mich alleine wegen des Bildes der abfahrenden U-Bahn für mich gelohnt. Weitere Aufnahmen von U-Bahn Stationen werden auf jeden Fall folgen.

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