Anfang September war ich zum ersten Mal auf Mallorca – für eine Woche Urlaub in Sant Elm an der Westküste der Insel. Im Vorfeld der Reise war ich vor allem wegen des Rufs Mallorcas als Reiseziel für Rentner, Proleten und Menschen, die Polohemden mit hochgestellten Kragen für Kleidung mit Stil halten, etwas skeptisch. Die Busfahrt vom Flughafen in Palma nach Sant Elm ließ mich allerdings erst einmal Schlimmes befürchten. Das Straßenbild von Palma wird von Souvenir-Geschäften, Kneipen, Discos und Tätowier-Studios (warum auch immer) geprägt. Nachdem wir Palma verlassen hatten und auf der Landstraße waren, übernahmen Bauruinen und wilde Müllkippen die Vorherrschaft. Der Spanier an sich scheint eine Umwelt-Sau zu sein. Sant Elm präsentierte sich hingegen als willkommener Gegensatz zu dem zuvor gesehen. Wenn man von dem obligatorischen Hotelsilo absieht, könnte man das ehemalige Fischerdorf fast schon als malerisch bezeichen.
Ich muss nun zugeben: die Mallorca-Begeisterten haben recht. Mallorca besteht nicht nur aus Ballermann, Oberbayern und Jürgen Drews. Neben schönen Stränden und optimalen Wassertemperaturen hat die Insel wirklich atemberaubend schöne Landschaft zu bieten. Zwar lässt auch ein 400-Seelen-Dorf wie Sant Elm mit seinen Bars, Cafes und Restaurants keinen Zweifel daran, dass die Insel allein vom Massentourismus lebt, aber schon nach zehn Minuten zu Fuß befindet man sich in malerischen Steilküsten und begegnet für Stunden keinem anderen Touristen. Rund um Sant Elm gibt es viele Punkte, die von den Klippen aus einen tollen Ausblick über das Örtchen selbst und die unter Naturschutz stehende Insel Sa Dragonera bieten. Offenbar scheinen in Sant Elm Wanderer nur eine Minderheit unter den Touristen zu stellen, da die Wanderwege oft nur sehr dürftig beschildert sind und schwer zu finden. In manchen ist ein Wegweiser im Ortskern alles, was man an Hilfe erhält. Auch die örtliche Touristeninformation konnte hier mit keinen Informationen dienen und konnte nur mit Übersichtskarten der Insel weiterhelfen.
Da mein 8 Monate alter Sohn für sich beschlossen hatte, dass die Nacht für ihn zwischen halb 6 und halb 7 zu Ende ist, hatte ich – wenn auch nicht ganz freiwillig – Gelegenheit zu mehreren morgendlichen Phototouren. Des weiteren boten Ausflüge nach Sa Dragonera, in die Klippen über der Bucht von Sant Elm oder zum Torre de Cala en Basset Gelegenheit die Landschaft Mallorcas zu genießen und ein paar schöne Aufnahmen zu machen. Besonders die kleine Wanderung (ca 45 min) zu dem Torre de Cala en Basset kann ich wärmstens empfehlen. Dieser Turm an der Spitze einer kleinen, felsigen Landzunge bieten zur einen Seiten einen atemberaubenden Blick über eine unbewohnte Bucht, zur anderen Seite einen Ausblick auf Sa Dragenera. Des weiteren eignet sich dieser Punkt besonders für Sonnenuntergänge, da man von hier aus einen freien Blick nach Westen hat und nicht wie in Sant Elm die Insel Sa Dragonera den Blick versperrt.
Von den Klosterruinen La Trapa habe ich leider erst kurz vor unserer Abreise erfahren. Diese an der Kante der Steilküste gelegenen Ruinen sollen einen unvergleichlichen Ausblick auf das Meer bieten. Sollte ich noch einmal nach Sant Elm, wäre La Trapa mein erster Anlaufspunkt für Landschaftsaufnahmen.
- Torres de Cala Basset
- Leuchtturm auf Sa Dragonera
- Torre de Sant Elm im Morgenlicht
- Morgendämmerung
- Das nächste Level.
- Selbstportrait
- Aussicht auf die Bucht von Sant Elm
- Zu früh für Badegäste.
- Morgenlicht.
Torre en Cala de Basset mein persönlicher Lieblingsort auf der Insel.
Hier kann ich Stundenlang sein und die seele baumeln lassen.
Ein sehr schönes Foto, das diesen einzigartigen Moment sehr schön spiegelt.