Street Photographie ist irgendwie nicht meine Sache. Nicht, dass mir das Sujet nicht gefällt – es spricht mich sogar sehr an. Es ist viel mehr so, dass mir ein bisschen der Mut fehlt, die Kamera in Menschenmengen auszupacken und Unbekannte zu fotografieren. Irgendwie fühle ich mich mit der Kamera in der Hand sofort beobachtet und daher kostet es mich etwas Überwindung in solchen Situationen die Kamera auszupacken.
Das oben gezeigte Bild hatte ich eigentlich schon im Kopf, als ich das erste Mal durch die Unterführung in Laim gegangen bin. Aber wegen meiner Hemmungen habe ich nicht direkt meine Kamera ausgepackt und habe das Bild gemacht. Vielmehr musste das Bild als Nebenprodukt eines missglückten, kleinen Photo-Streifzugs entstehen.
Da nach der Arbeit das Licht so schön war, habe ich kurzentschlossen Kamera und Stativ eingepackt und bin in den Nymphenburger Schlosspark gegangen. Leider war ich etwas zu spät dran und die Dämmerung war schon eingebrochen, als ich im Wald angekommen bin – aus den Bildern des herbstlichen Walds mit tiefstehender Sonne wurde also nicht.
Als Plan B hatte ich das Nymphenburger Schloss im Kopf. Aber dort konnte ich keine guten Kompositionen und der Sonnenuntergang war auch relativ unspektakulär. Etwas unmotiviert und enttäuscht habe ich mich auf den Heimweg gemacht – durch die Laimer Unterführung und durch die mangelnde Ausbeute des Photo-Streifzugs entschlossen, das Bild endlich zu machen. Eigentlich hätte ich für dieses Bild mein Stativ benötig, ich konnte mich jedoch nicht durchringen es auszupacken. Also Blende auf, ISO hoch und aus der Hand fotografiert. Über Umwege bin ich also nun doch zu der Aufnahme gekommen, die mir schon seit geraumer Zeit im Kopf herumgeisterte. Vielleicht werde ich ja nun ab und an mal einen Abstich in die Street-Photographie machen.