Hauptstadtbesuch

Berliner Kongresshalle während der Dämmerung

Anfang Juni ging es für ein paar Tage geschäftlich nach Berlin. Anders als bei anderen Dienstreisen habe ich mich habe ich mich auf den Photostreifzug in Berlin vorbereitet und im Vorfeld mögliche Ziele im Internet recherchiert. Vielleicht war es auch einfach nur das erste Mal, dass die Vorbereitung zu dem gewünschten Ergebnis geführt hat.
Bei der Recherche nach möglichen Photo-Locations bin ich im Internet auf die Berliner Kongresshalle gestoßen. Der futuristische Bau mit seiner geschwungenen Dachkonstruktion hat mich sofort überzeugt. Aber wie immer bei solchen Motiven, waren schon ein paar Leute vor mir dort und haben Photos geschossen. Aber anscheinend nicht Nachts. Die eine oder andere Nachtaufnahme gibt es zwar schon, aber im Vergleich zu den Tages-Aufnahmen überraschend wenig. Dass das Gebäude Nachts beleuchtet wird, macht es eigentlich zu einen vielversprechenden Kandidaten für Nachtaufnahmen und der Komplementärkontrast zwischen der orange Fassade und dem blauen Himmel während der Dämmerung führt zu einer ansprechenden Farbgebung. Der erste Teil des Photographierens schon vor Abreise erledigt: Motiv und Idee gefunden, wie man sich etwas von der breiten Masse abheben könnte.
Um genug Zeit zu haben, die Location zu erkunden und interessante Bildkompositionen zu finden, habe ich mich lange vor Einbruch der Dämmerung auf den Weg zur Kongresshalle gemacht. Leider war der Himmel wolkenverhangen und das Licht ohne Richtung, so dass alle digitalen Aufnahmen bei Tageslicht ein bisschen langweilig und platt wirkten. Neben meiner DSLR hatte ich auch meine Lieblingskamera mit: meine Zenza Bronica SQ-Ai. Um die Zeit bis zur Dämmerung totzuschlagen, habe ich ein paar Aufnahmen auf Kodak Ektar 100 gemacht. Das Problem bei den digitalen Aufnahmen war, dass trotz des diffusen Lichts der Dynamikumfang der Szene zu groß für den Sensor war. Dank des immensen Dynamikumfangs des Ektars sind doch zwei gute Aufnahmen der Berliner Kongresshalle bei Tageslicht entstanden.

Kongresshalle auf Kodak Ektar

Während des Wartens auf die blaue Stunde konnte ich nicht widerstehen und habe ein bisschen mit meiner Bronica rumgespielt

Analoge Aufnahme der Kongresshalle auf Kodak Ektar

Kongresshalle und Henry Moores „Large Butterfly“

Jedoch passend zum Sonnenuntergang riss jedoch die Bewölkung auf. Um der Kitsch-Gefahr des Sonnenuntergangsmotiv etwas zu entgehen, habe ich für die ersten Aufnahmen einen Graufilter (ND 3.0, 10 Blenden) verwendet und durch die lange Belichtungszeit den Bildern einen surrealen Touch verliehen.
Während der Dämmerung konnte ich dann das Bild machen, dass ich schon von Anfang an im Kopf hatte: die beleuchtete Kongresshalle vor dem Abendhimmel, der von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne angestrahlt wird. Wirklich eine glückliche Schicksalsfügung, dass die Bewölkung passend zum Sonnenuntergang aufgerissen ist.
Nachdem ich das futuristische Gebäude von allen Seiten abgelichtet hatte und die Dunkelheit eingebrochen war, habe ich mich noch auf den Weg zum nahe gelegenen Kanzleramt und Reichstag gemacht. Es war jedoch schon zu dunkel und der Kontrast zwischen Beleuchtung und Nachthimmel zu hoch für ansprechende Nachtaufnahme (auf HDR habe ich keine Lust). Aber das konnte dem Abend auch keinen Abbruch mehr tun. Um es mit den Worten des A-Team Anführers Hannibal zu sagen: „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.“

Langzeitbelichtung der Kongresshalle in Berlin

Kongresshalle I: Aufgenommen mit einem Graufilter (ND 3.0, Belichtungszeit 72 sec.)

Langzeitbelichtung der Kongresshalle in Berlin

Kongresshalle II: Aufgenommen mit einem Graufilter (ND 3.0, Belichtungszeit 424 sec.)

Berliner Kongresshalle während der Dämmerung

Kongresshalle III: Während der Dämmerung

Kongresshalle Berlin

Aufnahme der Kongresshalle während der Dämmerung auf Kodak Ektar 100

Panorama der Berliner Kongresshalle

Panorama der Kongresshalle nach Einbruch der Dunkelheit, zusammengesetzt aus drei vertikalen Aufnahmen

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