Helsinki im Winter

Bojen im Yachthafen von Helsinki, Frühjahr 2015

Nach Prag ist Helsinki wahrscheinlich die Stadt, die ich in den letzten 12 Monaten am häufigsten besucht habe. Anfang Februar ging es wieder nach Finland. Da meine Arbeitszeiten mit den Tageslichtzeiten kollidierten, blieb nur ein kleiner Spaziergang mit Kamera anstatt einer ausgedehnter Photo-Session. Um die Sache etwas zu vereinfachen, habe ich mich zu einem photogenen Ort aufgemacht, an dem ich schon mal war: die kleinen Inseln am Südost-Zipfel Helsinkis.
Mit dem niedrigempfindlichen Agfa APX100 in meiner Kamera war ich eigentlich für Wetter und Licht falsch ausgerüstet. Um die Belichtungszeiten kurz genug zu halten, konnte ich die Blende nicht weiter als f/4 schließen. Was bei Landschaftsaufnahmen mit einem 50 mm Objektiv (dem einzigen, das ich dabei hatte) schon eine ordentliche, kreative Einschränkung bedeutet. Und die einsetzende Dämmerung zwang mich, die Blende noch weiter zu öffnen…
Durch die Einschränkung in Bezug auf Schärfentiefe wurde ich dazu gezwungen, mich auf Motive zu beschrenken, deren Abstand zur Kamera hyperfokale Fokussierung erlaubt oder mit einem kleinen Schärfebereich auskommen. Entstanden sind die Bilder zwar eher aus Experimentierfreude. Aber im Nachhinein finde ich, dass die geringe Schärfentiefe gut zu den Inseln, dem Wolken verhangenen Himmel und der Kombination von Meer mit Eis und Schnee passt. Und irgendwie ist es seltsam spannend, Landschaftsaufnahmen mal nicht mit einem Weitwinkel bei f/11 und mit Schärfentiefe von vorn bis hinten zu machen.

[Agfa APX100(neue Emulsion) EI80, entwickelt in X-TOL 1+1, 11 min, erste 10 sec invertiert, dann alle 30 sec viermal invertiert]

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