Meine zweitägige Dienstreise nach Münster war wieder ein Beispiel dafür, wie es manchmal auch laufen kann. Als gebürtiger Westfale kenne ich Münster recht gut und hatte mir schon vor der Reise ein paar Photo-Locations rausgesucht: Prinzipalmarkt, Lamberti-Kirche, Dom und Kuhviertel – am Besten zur blauen Stunde.
Zumindest das mit der blauen Stunde habe ich am ersten Abend hinbekommen, aber müde und unmotiviert wollte die richtige Begeisterung ausbleiben. Eigentlich war von Anfang an klar, das die Aufnahmen der ausgewählten Wahrzeichen Münsters an dem Abend trotz schöner Abendstimmung besten Falls Schnappschüsse werden. Es hat nur eine Weile gedauert bis ich bereit war zu akzeptieren, dass es kein Sinn macht, weiter zu knipsen und mich auf den Rückweg ins Hotel gemacht habe.
Am zweiten Abend war ich zwar ich fit und hatte Lust zu Fotografieren, aber ich war zum Abendessen verabredet. War auch sehr schön. Daher hatte ich mich eigentlich schon damit abgefunden, kein zeigenswertes Bild aus Münster mitzubringen.
An meinem letzten Morgen in Münster bin ich sehr früh aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen. Deswegen war ich auch über eine Stunde vor meinem Geschäftstermin fertig mit frühstücken. Um die Zeit halbwegs sinnvoll zu verbringen, habe ich kurzentschlossen die Kamera eingepackt und habe einen kleinen Spaziergang durch Münster gemacht. Dabei ist das Bild der Blätter im Gegenlicht entstanden. In meinen Augen ein schönes Frühlingsmotiv. Auch wenn es aus fotografischer Sicht nicht so gelaufen ist wie ich es geplant habe und das entstandene Bild nicht viel mit Münster zu tun hat, bin ich mit der Ausbeute zufrieden. Auch beim Fotografieren hilft mir die wichtigste Lektion, die ich aus meinem Chemiestudium mitgenommen habe: Nur weil es nicht auf Anhieb klappt und man demotiviert ist, heißt das noch lange nicht, dass man aufhört.
- Endlich Frühling. Münster, 21.03.2014