[Zwei Wochen Irland] Meine Photoausrüstung

Reise-Ausrüstung

Verreist man mit zwei kleinen Kindern, ist Packen immer eine Herausforderung. Man möchte auf Eventualitäten vorbereitet sein, aber letztendlich muss das Gepäck transportabel bleiben. Also müssen Kompromisse geschlossen und Wichtiges von Unwichtigem getrennt werden. So auch bei meiner Photoausrüstung. Aber es ist nicht nur der Platz, der mich zu Einschränkungen bewegt: Je mehr Kameras und Objektive ich mitnehme, umso mehr Entscheidungen muss ich treffen, was ich wann verwenden will. Und das kostet Zeit, die ich sonst zum Photographieren nutzen könnte.
Für unseren Irland-Urlaub hatte ich mir überlegt, ausschließlich analog zu photographieren und natürlich endlich mal eine Gelegenheit zu haben, meine Pentax 67II, die ich Anfang August in Hamburg erstanden habe, auszuprobieren. Für die 67II habe ich das 45 mm Weitwinkel, die 105 mm Normalbrennweite und das 165 mm Tele eingepackt (alle meine 6×7-Objektive).
Kurz vor unserer Abreise musste ich feststellen, dass mein Vorrat an Mittelformat-Filmen fast aufgebraucht war. Daher kam eine bunte Mischung an Filmen mit: Kodak Portra 400, Fuji Pro400H, Ilford FP4+ und HP5+. Neben der großen, schweren Mittelformatkamera kam noch meine Pentax LX mit dem 35 mm, dem 50 mm und dem 85 mm Objektiv ins Gepäck. Für die Kleinbildkamera nahm ich einige Ilford HP5+ und Agfa APX 100 mit.
Um auch bei wenig Licht photographieren zu können, fand auch mein Manfrotto Befree Reisestativ seinen Weg ins Gepäck. Es ist zwar nicht das stabilste Stativ, aber es ist klein und hat mir bis jetzt viele gute Dienste geleistet. Selbst mit schweren Mittelformatkameras hat es bei langen Belichtungszeiten anständige Ergebnisse geliefert.
Ein weiterer Punkt, der einem analogen Photograph auf Reisen ein gewisses Unbehagen bereitet, ist die Sicherheitskontrolle am Flughafen. Normaler photographischer Film wird auch von Röntgenstrahlung belichtet, jedoch soll die Strahlungsdosis der Geräte, die das Handgepäck durchleuchten, so gering sein, dass es keinen Effekt bei Filmen unter ISO 800 hat (Niemals Film im aufgegeben Gepäck transportieren. Hier werden größerer Dosen verwendet, die den Film auf jeden Fall beschädigen).
Und trotzdem hinterlässt das Durchleuchten des Handgepäcks ein mulmiges Gefühl. Schließlich will ich nicht riskieren, dass die Bilder unseres Urlaubs beschädigt werden. Daher habe ich mir einen bleiverstärkten Beutel zum Schutz der Filme zugelegt. Um ganz sicher zu gehen, habe ich das Sicherheitspersonal vor der Kontrolle um eine manuelle Inspektion der Filme gebeten. Beim Abflug in München hat es geklappt; bei der Rückreise wurde mein Anliegen in Dublin verweigert. Über die Nützlichkeit der bleiverstärkten Beutel wird im Internet heftig diskutiert. Eine der populären Ansichten ist, dass bei diesen Beuteln die Leistung des Röntgengeräts einfach hochgedreht wird. In Dublin hatte ich jedoch bei der Sicherheitskontrolle die Gelegenheit, dem Personal über die Schulter und auf den Monitor des Röntgengeräts zu schauen: Der Beutel scheint für Röntgenstrahlen kaum durchlässig zu sein und der Inhalt ist bestenfalls schemenhaft auszumachen.

Eine kleine Lektion in Murphy’s Law

Wie schon erwähnt, war der Urlaub die Gelegenheit für mich, endlich meine neue Pentax 67II auszuprobieren. Aber schon bei dem zweiten Ausflug mit der Kamera passierte eine kleine Katastrophe: Auf einer kleinen Wanderung auf dem „Benbulben Forest Walk“ hatte ich die Kamera am Gurt um die Schulter getragen und offenbar hatte sich der Okularring durch die Reibung an meiner Kleidung gelöst. Natürlich ohne dass ich es bemerkte. Erst am Ende der Wanderung fiel mir auf, dass der Ring am Sucher der Kamera fehlte. Also habe ich umgedreht und den Wanderweg abgesucht. Natürlich ohne Erfolg.
Zwar funktioniert die Kamera auch ohne den Ring, aber es störte mich schon ordentlich, dass das Teil fehlte. Wie es der Zufall wollte, hatte ich den Forest Walk als Jogging Route auserkoren und daher die Möglichkeit, den Weg noch ein paar Mal abzusuchen. Da meine Hoffnung nicht allzu groß war, hatte ich beschlossen zweigleisig zu fahren und beim Pentax-Service wegen der Verfügbarkeit des Ersatzteils anzufragen. Die Antwort kam prompt: Das Ersatzteil ist verfügbar, aber zu einem Preis von 60 €. Zuzüglich Versand versteht sich.

Okularring der Pentax 67II

Der Übeltäter

Nachdem ich auch nach dem dritten Lauf – drei Tage vor unserer Abreise – auf dem Forest Walk den Ring nicht gefunden hatte, war ich bereit, das Ersatzteil zu bestellen. Gesagt, getan.
Und dann kam es, wie es kommen musste: An unserem letzten Tag machte ich mich zu einem letzten Mal Laufen auf. Die Suche hatte ich schon abgehakt, doch plötzlich bemerkte ich aus dem Augenwinkel ein Blitzen. Eine Reflexion. Ich war schon ein paar Meter weiter, bis mir überhaupt in den Sinn kam, nachzuschauen. Und tatsächlich: Da lag der Okularring zwischen dem Schotter des Wanderwegs. Einen Tag, nach dem ich das Ersatzteil bestellt habe, finde ich das Original wieder. Ungezeichnet von zwei Wochen im rauen irischen Wetter – Murphy’s Law in Anwendung.
Wahrscheinlich hätte ich die Bestellung noch stornieren können, aber ein Detail der Geschichte fehlt noch: Bei meiner Pentax 6×7 habe ich das gleiche Teil verloren. Es gibt also eine Verwendung für das 60 € teure Ersatzteil…

Okularring der Pentax 67II

Jetzt habe ich zwei

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